Der Golfsport auf dem Kontinent wurde von wohlhabenden Kurgästen aus England vor der Jahrhundertwende nach Deutschland importiert. Diese bauten in Bad Homburg 1899 den ersten Golfplatz des Kontinents, um hier ihrem Lieblingssport während der Kurwochen zu fröhnen.
Der Bad Homburger 8-Loch-Golfplatz liegt mitten im Kurpark, nur wenige Gehminuten von den Kurpensionen auf der Kaiser-Friedrich-Promenade entfernt. Auch der englische König Eduard VII. welcher in den Sommermonaten in Bad Homburg weilte und dann im Ritters-Park-Hotel abstieg, war dort regelmäßiger Spieler auf dem Green und Ehrenvorsitzender des exclusiven Golfclubs.
Das auf der Karte abgebildete Golfhaus wurde vor einigen Jahren aufwändig wieder aufgebaut. Heute befindet sich hier ein emfehlenswertes Restaurant. – 2004 feierten mein Schatz und ich hier unsere Hochzeitsfeier mit allen unseren lieben Freunden und Verwandten.
Ähnlich wie Golf wurde auch das Croquet-Spiel von zur Kur gekommenen Engländern nach Bad Homburg gebracht. In der Nähe des Kurpark-Weihers auf einer Wiese fröhnten Sie dort Ihrem Spiel.
Der Croquet-Club hatte vor, Bad Homburg zu einer Hochburg des Sports mit großen Turnieren und einem eigenen Clubhaus zu machen Diese Pläne scheiterten jedoch am Widerstand der Bad Homburger, welche sich in der örtlichen Presse dagegen aussprachen.
Damen, welche, wie auf der Karte abgebildet, gut behütet und im Sonntagsstaat mit dem Croquet-Schläger die Bälle durch den Kurpark treiben, sind leider heutzutage ausgestorben. Die Sportart wird nicht mehr vereinsmäßig in Bad Homburg betrieben.
Die dritte und wohl populärste Sportart, welche in Bad Homburg von ausländischen Kurgästen eingeführt wurde, ist Tennis.
Der Lawn-Tennis-Platz, in der Senke zwischen Kurhaus und dem Wingertsberg-Schlösschen gelegen, fügte sich hervorragend in die Vorstellung der Kurpark-Gestalter vom Abbild eines englischen Landschaftparks ein. Zunächst noch auf Rasen, wurde seit Anfang der 1890er Jahre zunehmend auf Hartplätzen gespielt.
Sowohl das alte Wingertsberg-Schlösschen als auch die Tennisplätze existieren nicht mehr am damaligen Standort. Heute liegen die Plätze in der Nähe der Brunnenpromenade am Kaiser-Wilhelms-Bad. Der Bad Homburger Tennis-Club spielt in der Tennis-Bundesliga mit so prominenten Spielern wie Rainer Schüttler und Lars Wahlgren.
Bereits 1886 wurde in Bad Homburg der erste Fahrrad-Sportclub gegründet. Am Rande des Kurparks wurde 1897 hinter dem Elisabethenbrunnen eine Radbahn eingeweiht. Mit Beteiligung ausländischer Kurgäste fand 1898 ein „Internationales Rad-Wettfahren“ über 1000 Meter statt.
Eine Postkarte mit dem Hauptthema Radfahren konnte ich leider bisher nicht finden. Jedoch ist auf der nachfolgend abgebildeten Lithografie von Bad Homburg von 1899 eine radfahrende Dame großformatig abgebildet, neben einem Tennis-spielenden Pärchen.
Bad Homburg war seit jeher dem Radsport verbunden. So kamen bereits die Fahrer der Tour-de-France auf Ihrer großen Schleife durch Deutschland auch durch Bad Homburg. Zudem findet jährlich das internationale Radrennen „Rund um den Kurpark“ statt, bei dem auch schon Erich Zabel und Jan Ulrich teilnahmen.
Autorennen:
Eines der herausragenden Ereignisse des Jahres 1904 im Taunus war das internationale Gordon-Bennett-Rennen.
Das Rennen wurde seit dem Jahre 1899 vom Herausgeber des „New York Herald“, James Gordon-Bennett, veranstaltet. Das Rennen fand dabei jeweils im Land des Vorjahressiegers statt. Da im Jahre 1903 der deutsche Fahrer Jenatzky auf Mercedes in Irland siegte, mußte eine geeignete Rennstrecke in Deutschland gefunden werden. Unter Protektion des Kaisers Wilhelm wurde dann das Rennen im Taunus ausgerichtet, aus dem der Franzose Thery als Sieger hervorging.
Nach einem weiteren Rennen 1907, dem Kaiserpreis-Rennen, wurde Bad Homburg erst wieder in den 1970er und 1980er Jahren als Startort der Rally Monte-Carlo „automobil“ populär. Noch heute ist sie regelmäßiger Startort der „historischen Rally-Monte-Carlo“.
2004 war Bad Homburg wiederum Austragungsort eines Gordon-Bennett-Rennens mit Oldtimern mit Start und Ziel an der Saalburg.