Am 22. April 1910 fand auf den Feldern an der heutigen Nehringstraße eine Luftschiffparade mit drei verschiedenen Luftschiff-Typen statt. Kaiser Wilhelm II. wollte die verschiedenen Arten (mit Starr-Konstruktion, halbstarr und nur prall aufgeblasen) bei angesagten Manövern beobachten, um die Kriegstauglichkeit zu testen.
Hierzu flogen die drei Luftschiffe in 5 Stunden von Weilburg nach Bad Homburg und vollführten hier unterschiedliche Wendemanöver mit anschliessender Landung auf dem Feld.
Für die Bad Homburger war dieses ein großes Volksfest.
Noch heute erinnert ein Gedenkstein, der ursprünglich im heutigen Gewerbegebiet aufgestellt wurde, an dieses große Ereignis in Bad Homburg. Der Stein selbst ist Felsen vom Herzberg. Jetzt steht das Denkmal am Kronenhof von Bad Homburg, ein Ausflugslokal im Feld nahe des damalien Ortes.
Das halbstarre Modell M1 des Majors Hans Groß, das Prall-Luftschiff P2 des Majors August von Parseval sowie das starre Z2 des Grafen von Zeppelin über Bad Homburg.
Natürlich wurde diese Veranstaltung auch gleich für die Werbung der dabei verwendeten Produkte (hier Continental) genutzt.
Für das Zeppelin-Luftschiff Z2 sollte es die vorletzte Fahrt werden, nach dem Rückfahrt zwei Tage später nach Weilburg riss sich das Schiff nach einem angedachten Zwischenstop in Blumenrod bei Limburg aufgrund aufkommenden Windes von seiner provisorischen Verankerung und knallte bei Weilburg an den Weberberg, wo es zerstört und sogleich abgewrackt wurde. Menschen kamen hierbei nicht zu Schaden.
Auf oben gezeigter Postkarte des Ereignisses fand sich auf der Rückseite diese seltene Klebemarke von 1912.
Die Luftschifflinie Friedrichshafen – Homburg v.d. Höhe – Memel über dem Bad Homburger Kurhaus!
Diese Luftschifflinie gab es natürlich nicht in Wirklichkeit, aber das Thema Luftschiffe war (und ist) in Bad Homburg immer wieder ein Thema.
So gab es 1910 in Erinnerung an dieses Ereignis eine erneute Luftschiff-Parade. Auch Mongolfiaden (mit Heißluft-Ballonen) wurden bis vor Kurzem hier abgehalten, können jedoch am angestammten Ort auf den Feldern des Kronenhofes nicht mehr starten, da inzwischen in unmittelbarer Nähe das neue Kreiskrankenhaus gebaut wurde.
Blick auf das kaiserliche Schloss, wohl aufgenommen aus einem Luftschiff.